LARP-Schrank

Vorgeschichte

Nachdem ich meine Begeisterung für das Arbeiten mit Holz entdeckt hatte, nahm ich mir vor mein absolutes Meisterstück zu schaffen. Ich bemerkte, daß sich in meinem Schlafzimmer meine LARP-Klammotage willkürlich verbreitete und eine Menge Platz wegnahm. Also musste ein Schrank her. Aber nicht iregein Schrank sollte es sein. Er sollte "ambientig" sein und den ganzen Kram wie Rüstung, Waffen, Zelt, Kisten, Decken usw. aufnehmen können. Also machte ich mir einige Gedanken ...

Anforderungen

Diesmal sollte auch die Ästethik eine wichtige Rolle spielen. Sonst folgte ich immer den Grundsatz "form follows function" aber hier wollte ich mal eine Ausnahme machen ;) Desweiteren wollte ich wie bei meinen Schränken üblich eine reine Massivholzkonstruktion, die durch ihr hohes Eigengewicht eine gute Standfestigkeit erreichen sollte, immerhin sollte der Schrank an die 2m hoch werden und ich wollte mich nicht selbst darunter begraben. Wichtig war auch eine Menge Stauraum unterteilt in drei grosse Sektionen. Als Highlight sollte die gesamte Konstruktion (bis auf wenige Ausnahmen) ohne Nägel und Schrauben auskommen und auch zerlegbar sein. Aus all diesen Überlegungen entstand die erste Skizze auf der Rückseite eines Kalenderblattes.

Konstruktion

Die Bau des Schrankes begann im Mai 2004 durchlief folgende Statonen:

11.7.2004

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Nach etwa zwei Monaten Bauzeit war die Konstruktion schon relativ weit fortgeschritten. Die Bodenplatte mit den 6 Füssen war bereits mit insgesamt acht Holzklötzen versehen worden. Die starre Verbindung wurde mit Pattex und Holzdübeln realisiert. Die Klötze erfüllen zwei Aufgaben: 1. Führung und Stabilisierung der Seiten-, Trenn- und Rückwände, 2. mittels von Frontblenden und speziellen Riegeln sollten die Wände mit der Bodenplatte verbunden werden. Das wird dadurch bewerkstelligt, daß z.B. die untere Frontblende sowohl in die Klötze der Bodenplatte als auch in die Seiten-/Trennwänder mittels Holzdübel einhaken. Somit ist eine stabile aber auch zerlegbare Konstrukion möglich. Die Wänder werden mit einfachen Holzdübeln auf die Bodenplatte gesetzt.
18.8.2004

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Nun ist die Bodenverriegelung der Rückwände komplett. Die Riegel sind unten an den Rückwänden zu sehen mit ihren dreieckigen Erhöhungen zum Ansetzen eines Hammers. Ein Riegel greift per Holzdübel in jeweils zwei Klötze der Bodenplatte und in die Rückwand. Somit kann sich die Rückwand von der Bodenplatte nicht lösen. Die Trennwände greifen mit seitlich herausragenen Holzdübeln in die Klötze der Rückweände. Dadurch werden die Rückwände richtig herangezogen und schliessen besser mit den Trennwänden ab. Die Deckplatte ist mit einfachen Holzdübeln auf die Wände draufgesetzt worden.
23.11.2004
Die obere Frontleiste stabilisiert die Trenn- und Seiternwände. An den Rückwänden sind die ersten Zierleisten zu erkennen, die die Zwischenräume zwischen Rückwänden und den Seiten-/Trennwänden verdecken sollen. Desweiteren sind die ersten Einlagebretter eingebaut, die die Regalebenen bilden. Das Highlight ist der Waffenhalter in der mittleren Sektion. Dabei handelt es sich um zwei mit Leder bezogene Halterungen, die die Waffen aufnehmen. Die Halterungen sind in die Trennwände eingehakt, so dass eine spätere Demontage möglich ist. In der linken Sektion befindet sich die Gaderoben-Stange, die später einige Klamotten tragen soll.

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5.4.2005
Die ersten Teile sind bereits in der späteren Farbe lasiert und lackiert. Die Deckplatte hat einige Verstärkungsstreben aus Buchenholz bekommen, weil sich diese begann zu verziehen und nicht mehr sauber mit den Wänden abschloss. Die Vertrebungen sind per Pattex und Holzdübeln angebracht. Die Frontblenden besitzen bereits die handgefrässten Zierleisten mit einem einfachen Muster. Die mittlere Tür ist zum Test eingehangen. Der Griff der Tür bewegt innen einen Riegel nach oben und unten, der dann in ein Gegenstück der Trennwand fasst.

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30.4.2005
Der Schrank wurde schon in das Schlafzimmer verfrachtet. Nun haben auch einige Seiten- und Rückwände ihre endgültige Farbe. Die Fassungen wo die Trennwände in die Rückwände greiffen, musste ich neu machen da die alte Version nicht stabil genug war. Die Seitenwände besitzen nun schon die finalen Zierleisten. Desweiteren sind bereits die ersten Teile der geschmiedeten Scharniere für die Seitentüren befestigt. Hier ist die einzigste Stelle wo Nägel verwendet wurden. Die Scharniere sind eigentlch für Holztore gedacht und bestehen normalerweise aus einem kurzen Teil mit dem Zapfen und den langen Blenden. Weil sich das kurze Teil nicht ordentlich befestigen liess, habe ich einfach den Zapfen herausgelöst und in ein weiteres grosses Teil eingebaut. Somit besteht jedes Scharnier auf zwei langen Blenden. Insgesamt gibt es vier Scharniere.

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14.5.2005

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Die erste grosse Seitentür ist probehalber eingehangen. Auch diese besitzt die ersten per Hand gefrässten Zierleisten.
15.5.2005

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Hier wurde die erste fertige Trennwand eingesetzt. Damit war die erste Sektion soweit fertig und ich konnte schon die ersten Sachen einräumen.
17.5.2005

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Die Seitentür besitzt nun alle Zierleisten. Probehalber habe ich noch die mittlere tür eingesetzt um zu sehen ob die Zierleisten den Spalt zwischen Mittel- und Seitentür verdecken.
12.6.2005
Die Endmontage des Schrankchassis. Da alles nach dem Lackieren nicht mehr 100%-ig passte musste ich Schraubzwingen und Spanngurte verwenden um die Deckplatte in die endgültige Endposition zu bringen. Das hat mich mehrere Stunden gekostet und danach war ich ziemlich fertig. Danach konnte ich schon weitere Sachen einräumen. An der Seitentür ist der noch nicht lackierte Drehknopf zu erkennen, der später innen den Riegel bewegen soll.

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19.6.2005

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Der Rohbau der zweiten Seitentür ist fertig. Diese musste ich aus zwei Brettern bauen, da es keine entsprechenden Bretter in der Breite und Stärke gab. Die beiden Einzelbretter habe ich einfach zusammengeklebt. Den Übergang habe ich mit Holzspachtel verschlossen und alles mit Schleifpapier glatt geschlieffen.
16.7.2005

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Nun hat auch die zweite Seitentür Zierleisten und ihre endgültige Farbe bekommen.
19.7.2005

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Die zweite Seitentür wurde, wie die erste, mit einem Riegelschloss versehen. Den Schieberiegel der mittleren Tür musste ich entfernen, weil er anfiing auseinander zu fallen. Deshalb entschloss ich mich für die mittlere Tür ebenfalls ein Riegelschloss zu bauen. Die Deckplatte hat an den seiten schon die Zierleisten, die die "hässlichen" Zusatzverstrebungen verstecken sollen.
28.7.2005

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Alle drei Türen haben nun jeweils ein mechanisches Riegelschloss. Durch die Drehung der Knaufs wird innen über ein Zahlrad und einer Zahnleiste der Riegel bewegt, der die Türen mit den Trennwänden verriegelt. Alle Teile der Mechanik habe ich aus Buchenholz gefertigt.
30.10.2005

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In der dritten Sektion ist nun die Kleiderpuppe montiert, die mein Kettenhemnd und meine Kettenhose tragen soll.
13.11.2005
ENDLICH !!! Der Schrank ist fertig und komplett "beladen". Auf den Fotos sind die einzelnen Sektionen im Detail zu sehen. Desweiteren sind die Riegelschlösser abgebildet. Die Riegel wurden extra nicht lackiert, damit sich diese nicht "festfressen" und sonst die Türen nicht mehr aufgehen.

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Zuletzt modifiziert: 18.08.2014 Created with Vim