Banana Pi - 2. Los geht's

Das Betriebssystem

Wie jeder richtige Computer, taugt der Banana Pi out of the box höchstens als Staubfänger. Zunächst muss erstmal ein Betriebssystem her, das der Hardware Leben einhaucht. Dazu muss man ein sog. ISO-Image herunterladen. Die für den Banan Pi verfügbaren Images finden sich hier. Ich habe mich für das Raspbian entschieden weil es bereits duch den Raspberry Pi eine große Community hat. Außerdem ist hier auch gleich der SSH-Daemon sofort aktiv, so dass man Zugriff zum Banana Pi auch ohne zusätzliche Peripherie erlangt.

1. Vorbereiten der SD-Karte

Als "Festplatte" verwendet man eine SD-Speicherkarte wo dann das Betriebssystem und die Daten gespeichert sind. Zunächst muss die Speicherkarte vorbereitet werden. Als Linux-Nutzer mit Ubuntu/Debian ist das relativ simpel. Man steckt also die Speicherkarte in seinen PC oder auch ein Notebook und setzt in einem Terminal das Kommando

   sudo fdisk -l
ab um erstmal zu ermitteln wie die SD-Karte im System heisst. Im Gegensatz zu den im Internet kursierenden Anleitungen, hieß die SD-Karte nicht
   /dev/sdx
oder so ähnlich, sondern
   /dev/mmcblk0
Das war erstmal etwas verwirrend. Damit man ungestört von anderen möglichen Prozessen mit der SD-Karte arbeiten kann, muss diese aus dem System "logisch" ausgehangen werden mit
   sudo umount /dev/mmcblk0

Nun muss die Karte vorbereitet und mit einer neuen Partition versehen werden. Dazu führt man das Kommando

   sudo fdisk /dev/mmcblk0
aus. Nun löscht man alle Partitionen der SD-Karte mit "o". Dann erzeugt man eine neue mit "n" gefolgt von "p". Dann am Ende noch ein "w" um die Änderungen zu speichern.

Als nächstes wird die neue Partition formatiert mit

   sudo mkfs.vfat /dev/mmcblk0p1
Wichtig ist dass hier die Partition angegeben werden muss und die neue primäre Partition heisst "p1".

2. Bannen des Betriebssystem auf die SD-Karte

Nun lädt man sich das Betriebssystem seiner Wahl herunter und speichert es in einem Ordner auf dem PC/Notebook. Die Dateien haben die Endung ZIP oder TGZ und müssen je nach dem entpackt werden mit

   unzip <Dateiname>.zip
bzw.
   tar -xvzf <Dateiname>.tgz
dabei entsteht eine ISO- oder IMG-Datei.

Mit dieser Image-Datei muss nun auf die SD-Karte gebracht werden mit

   sudo dd bs=4M if=<Pfad>/<Imagedatei> of=/dev/mmcblk0
Dieser Vorgang wird nun eine Weile dauern und mitunter das System sehr stark auslasten, also sollte man während des Vorgangs keine anderen großartigen Aktionen machen.

Das erste Booten

Nun wird ernst. Man entfernt die nun vorbereitete SD-Karte aus dem PC/Notebook und steckt sie in den ausgeschalteten Banana Pi. Als nächstes verbindet man den Minicomputer über ein Netzwerkkabel mit dem Router oder Switch. Dann gibt man dem Banana Pi über die Micro-USB-Buchse Strom. Zunächst wird die rote LED leuchten, danach die grüne. Kurz danach wird die grüne LED anfangen zu blinken. Das ist das Zeichen dass der Bana Pi seine Arbeit aufgenommen hat. Nach etwa 30 Sekunden wird die blaue LED leuchten und vllt. auch blinken. Somit sollte er im lokalen Netzwerk sichtbar sein.

Hat man sich für ein Betriebssystem mit bereits vorkonfigurierten SSH-Daemon entschieden (z. B. Raspbian), kann ganz einfach mit einem SSH-Client auf diesen nun zugreifen. Man nimmt entweder die IP-Adresse den Banana Pi oder seinen Namen ("lemaker", "pi" oder wie der vorkonfigurierte Name auch sei). Der Router kann sicher darüber Auskunft geben. Als Login verwendet man das was vom Betriebssystem vorgegeben ist. Wenn das Login geklappt hat, kann man dem Banana Pi auch gleich einen neuen Namen geben. Das geht durch Editieren der Datei "/etc/hostname" mit

   sudo nano /etc/hostname

Nun sollte man gleich mal das Betriebssystem auf den aktuellen Stand bringen um auch Sicherheitsupdates einzuspielen. Dies geht einfach mit

   sudo apt-get update
   sudo apt-get dist-upgrade
   sudo apt-get upgrade
Damit die Änderungen/Aktualisierungen wirksam werden, sollte man nun einen Reboot durchführen mit
   sudo reboot
Nach ein oder zwei Minuten sollte dann der Banana Pi wieder einsatzbereit sein.

Zuletzt modifiziert: 09.11.2014 Created with Vim