Ich hatte schon einige über dieses Spiel gehört, hatte aber zu der Zeit des Releases keinen Computer der dem gewachsen war. Nun hat sich dies geändert und ich habe das Spiel auf einer Pyramide preisgünstig entdeckt.
Am ehesten läßt sich das Spiel mit der Gothic-Serie vergleichen. Man streift als Einzelkämpfer durch die Lande, tötet Monster, erledigt Aufgaben und gewinnt an Erfahrung. Wie üblich beginnt man als kleines Licht und muß eine Menge lernen um ein harter Krieger zu werden. Bei Morrowind gibt es ein komplexes Fertigkeitssystem. Zu Begin erschafft man einen Charakter in dem man einige Fragen beantwortet, eine vorgerfertigte Charakterklasse wählt oder die Fertigkeiten selbst auswählt. Unterschieden wird in Haupt-, Neben und sonstige Fertigkeiten. Die Fertigkeiten können entweder durch Ausbilder (gegen einen kleinen Obolus) oder Anwendung der Fertigkeiten gesteigert werden. Wenn man z.B. ständig mit einer Langwaffe kämpft, so steugert man automatisch die passende Fertigkeit. So ziemlich alles läßt sich erlernen: Kampf mit Nahwaffen, Fernwaffen, Blocken mit Schild, Rüstung, Alchemie, Magie, Wortgewandheit, Dieben, Athletik usw. Dabei werden die Nahkampfwaffen, Rüstung und die Magie nochmals in Unterbereiche unterteilt, z.B. Kurzwaffen, Mittlere Rüstung bzw. Beschwörung. Somit lassen sich recht interessante Kombinationen erzeugen: ich habe einen Kämpfer mit Langwaffe, mittlerer Rüstung, Blocken der auch im Dieben und in der Alchemie recht bewandert ist. Einige Fertigkeiten verschaffen einen Vorteil im Kapmpf, beim Handeln oder beim Reden mit Personen. Neben den Fertigkeiten besitzt der Charakter Attribute, die bestimmen wieviel er tragen kann, wieviel er Einstecken kann, wie schnell er laufen kann, wieviel Ausdauer er hat, wie oft er Magie wirken kann, wieviel Glück er hat oder wie immun er gegen Zauber ist. Bei jedem Levelaufstieg können Punkte auf die Attribute verteilt werden. Neue Level erreicht man durch das Erlernen von Fertigkeiten. Der Charakter hat drei Balken für Lebenspunkte, Magie und Ausdauer. Magie bestimm wieviel und was gezaubert werden kann. Die Ausdauer ist ein garant für erfolgreiche Aktionen wie Ausweichen, Blocken und Treffen des Gegners. Wenn die Ausdauer aufgebraucht ist, ist selbst der Kampf gegen einen leichten Gegner ein Problem. D.h. nach einer langen Strecke des Rennens sollte man verschnaufen, sich zur Rast hinlegen oder einen Trank zu sich nehmen.
Die Welt von Morrowind ist gigantisch. Zu Fuß muß man teilweise sehr sehr lange Strecken zurücklegen. Gegen Geld lassen sich auch Verkehrsmittel wie Schlickschreiter (ein Riesenkäfer als Fähre) oder Schiffe mieten. Aber lange Strecken zu rennen fördert die Athletik, man bekommt die Gelegenheit Kampf mit Gegnern zu suchen, trifft Leute mit Aufgaben oder findet interessante Kräuter. Fußfaul sollte man also nicht sein. Die Gebeite reichen von grünen Hugellandschaften bis zu kargen Felsregionen. Es gibt Zahlreiche Städte, Dörfer, Ruinen, Tempel und Höhlen zu entdecken. Im Gegensatz zu Gothic bilden Häuser eigene Spielabschnitte, so daß man einfach Gegnern entkommen kann. Wenn man dorthin zurückkehrt setzt die Zeitlinie wieder ein. Nicht besonders realistisch. Es gibt Tag-/Nachtwechsel, Wetter, Staubstürme, eine Menge Tiere und Pflanzen. Dadurch wirkt die Welt sehr lebendig. Selbst in Seen und Flüssen tummeln sich Fische und sonstige Kreaturen. Aber auch in der Luft gibt es so manchen Gegner.
Die KI der NPC und Gegner ist nur Mittelmaß. Die NPC gehen nicht wie in Gothic ihren Tätigkeiten nach um sich Nachts aufs Ohr zu hauen. In Morrowind stehen sie meistens am selben Platz (außer den Wachen) ob bei Tag oder bei Nacht. Man kann einfach in fremde Häuser marschieren, wo man teilweise in Gothic angegriffen wird. Dadurch wird das Einbrechen/Dieben teilweise recht einfach. Wenns keiner sieht gibts auch keine Probleme. Für Verbrechen bekommt man ein Kpfgelb auferlegt, daß man Zahlen kann. Man kann sich auch einsperren lassen wobei man dann einige Fertigkeitspunkte verliert oder man kämpft, was aber meistens sehr schwer ist. Wie die NPC auf den Charakter reagieren hängt vom Ruf, der Mitgliedschaft in einer der unzählichen Gruppierungen oder magischen Artefakten ab die das Charisma beeinflussen. Man kann sich auch Loyalität erkaufen. Je nach dem wie beliebt man ist, bekommt man bessere Konditionen oder einem werden eher nützliche Informationen mitgeteilt. Der Kampf ist nicht immer die einzigste Option oft lassen sich auch durch Zuspruch oder bare Münze Probleme aus der Welt schaffen bzw. Aufgaben lösen.
Die Ausrüstungsvielfalt ist entsprechend der Fertigkeiten enorm. Alle möglichen Prügel, Schilde, Rüstungteile, Klamotten, Schuhe, Amuelette, Gürtel und Ringe warten daruf getragen zu werden. Jedes Teil bestimmt das Aussehen des Charakters. Neben den einfachen Artefakten gibt es auch verzeuberte, mit denen Zauber gewirkt werden können bzw. beim Tragen Attribute/Fertigkeiten beeinflussen. Man kann auch gegen bare Münze eigene Gegenstände verzaubern lassen. Das ist aber ziemlich teuer.
Das Universum von Morrowind ist gigantisch und zu Beginn wird man mit Rassen, Göttern, Gruppierungen und Informationen förmlich erschlagen. Aber alle Informationen werden alphabetisch und untereinander verlinkt im Journal abgelegt, so daß man schnell etwas nachschlagen oder die laufenden Aufgaben nochmals durchlesen kann. Man findet einen Haufen Bücher, die einige Informationen enthalten aber auch einmalig Fertigkeiten steigern. Komplex ist auch das Alchemiesystem. Jedes Kraut, Fleisch oder Ei hat bis zu vier Wirkungen. Man kann bis zu vier Ztaten zu einem Trank kombinieren, muss teilweise dafür sorgen daß sich negative Wirkungen aufheben. Aber selbst Tränke herustellen spart eine Menge Geld. Das Magiesystem ist änhlich umfangreich und bietet eine Vielzahl an Sprüchen. Nicht-Magibegabte können verzeuberte Gegenstände, Tränke oder Schriftrollen verwenden.
Die Story ist recht komplex. Man hat die Wahl wann und wo man dem Hauptquest folgt und widmet sich den unzähligen Nebenquesten. Man kann sich auch in den unzählichen Gruppierungen verdienen und es mitunter bis zum Gildenführer bringen. Die Erweiterungen Tribunal und Bloodmoon bringen neue Orte, Artefakte, Gegner und eine Menge weiterer Queste.
Man erwacht aus einem seltsamen Traum und findet sich auf einem Schiff wieder. Es soll einen in die Freiheit entlassen, auf Anordnung des Kaisers. Man hört Gerüchte über eine Prophezeiung, die alles verändern soll. Man benatwortet dem Beamten einige Fragen und dann erhält man die Entlassungpapiere. Ein neues Leben in Freiheit beginnt ...
Die Grafik ist teilweise recht beeindruckend. Die Gestirne, das Wetter, das Wasser, die Landschaft und die Städte. Alles wirkt recht lebendig. Die Kreaturen sind phantasievoll und weichen vom sonstigen Rollenspieleinerlei ab. Die Charaktere sind recht detailliert und die details wie die Kleidung sind gut gelungen. Ladezeiten gibt es so gut wie keine. Alles wird im Hintergund dynamisch geladen. Ab und zu gibt einen kurzen Ruckler.
Der Sound passt gut zum Spiel. Es gibt triumphale Musik, die beim Kampf in einen dramatischen Stil wechselt. Die Natur ist voller Geräusche der Kreaturen, die man teilweise sehr weit hört. In der Ferne ist mal ein Heulen zu hören oder ein Sturm pfeift einem um die Ohren.
Die Steuerung lässt sich nach eigenen Wünschen gut anpassen. Es lassen sich verschiedene Hiebe und Schläge ausführen, die je nach Waffe mal mehr oder weniger Schaden anrichten.
Grafik | 4/4 | Morrowind ist ein gigantisches Rollenspiel was Gothic 2 in Punkto Umfang übertrifft. Dafür ist es in Sachen NPC-Verhalten etwas schwächer, punktet aber mit einem ausgefeilten Charaktersystem. Als Neuling der Elder Scrolls-Serie wird man förmlich vom Umfang erschlagen und muß sich erst zurechtfinden. Wenn man sich jedoch erstmal eingelebt hat so erwartet einen ein sehr umfangreiches fesselndes Abenteuer mit vielen Aufgaben, Intrigen und Kämpfen. Man sollte sehr viel Zeit einplanen ... | ||
Sound | 4/4 | |||
Atmosphäre | 5/6 | |||
Story | 6/6 | |||
Bedienung | 4/4 | |||
Gesamt | 5/5 |