Prince of Persia: Warrior Within

Dieses Spiel führt die Geschichte des ersten Teils Prinice of Persia: The Sands of Time fort.

Schlechte Träume

Der durch seine Erlebnisse gereifte Prinz war zwar in seinem letzten Abenteür siegreich, kann sich dessen aber nicht freuen. Durch seine Manipulation der Zeit hat er den Wächter der Zeit, den Dahakra, auf den Plan gerufen und wird von ihm nun erbarmungslos verfolgt. Der Prinz will erneut sein Schicksal in die Hand nehmen und entgegen aller Ratschläge die Insels des Sandes finden. Dort will er den Sand der Zeit zerstören und damit den Lauf der Geschichte erneut ändern ...

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Kampf-Zirkus

Wie schon im Vorgänger beherrscht der Prinz das gesamte Repertroire der Akrobatik. Klettern, Springen, Hangeln, Rollen oder an Wänden entlang zu laufen, ist dem Protagonisten schon in die Wiege gelegt. Neu hinzugekommen ist das Schwingen an Seilen wo er zuerst Schwung holen muß um im richtigen Moment loszulassen. Desweiteren kann der Prinz seine Waffe in lange Stoffbanner rammen um gebremst zur Erde zu gleiten während er das Banner mit dem Schwert aufschlitzt. All diese Zirkustricks sind notwendig um sich durch die Welt zu bewegen, die so manch akrobatische Herausforderung bietet.

Zwar hat der Prinz den magischen Dolch der Zeit nicht mehr aber dafüir das Amulett seiner Angebeteten aus dem ersten Teil. Damit hat er ebenfalls die Möglichkeit die Zeit zu kontrollieren. Das Zurückdrehen und Verlangsamen der Zeit gab es bereits im Vorgänger. Neu sind Angriffe in denen er in der Defensive Energie laden und in einer gewaltigen Explosion freisetzen kann. Das haut alle Gegner aus den Pantoffeln. Das kostet zwar viel Sand kann aber eine brenzlige Situation retten und ist bei einigen Gegnern auch der einzige Weg diese zu besiegen. Der Sand der Zeit wird diesmal automatisch freigesetzt und kann ganz normal eingesammelt werden. Manchmal findet er sich auch in Vasen oder Kübeln. Leider nimmt das etwas den Spaß vom ersten Teil wo man die Gegner mit dem Dolch noch aufsaugen musste. Das Zurückdrehen der Zeit gleicht das Manko der Speicherpunkte locker aus weil man vergeigte Passagen (Sand vorausgesetzt) wiederholen kann.

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Diesmal wurde der Fokus mehr auf den Kampf gelegt. Das wird deutlich wenn man sich die Liste der möglichen Schlagkombinationen ansieht. Es gibt unzählige und das auch noch abhängig ob der Prinz eine oder zwei Waffen führt. Diesmal ist definitiv ein Gamepad notwendig. Zusätzlich gibt es auch Kampf-Combos die an Wänden oder Säulen ausgeführt werden. Ich persönlich hatte nur eine handvoll Angriffe im Petto, die anderen gelangen eher aus Zufall. Man kann dem Gegner die waffe entreissen, ihn als Schutzschild vor sich halten, ihn ein Bisschen würgen oder an einer Wand hochlaufen um nach einem Rückwärtssalto dem Feind die Waffe ins Kreuz zu rammen. Leider fehlt manchmal in der Hitze des Gefechts die Zeit um solche B-Noten Angriffe durchzuführen.

Die Gegnertypen sind recht abwechslungsreich. Da gibt es das einfache Fußvolk, schmerzliebende Attentäterinnen, Elitekrieger, vierbeinige Kreaturen die Explodieren wenn man diese zu oft trifft, Wölfe, schemenhaft flinke Geister, riesige Trolle denen man erst aufs Kreuz steigen muss und letzendlich den Dahakra den man aber nicht direkt bekämpfen kann. Jeder Gegnertyp hat schon wie im Vorgänder bestimmte Stärken und Schwächen. Man findet aber schnell heraus welche Combos nicht fruchten, welche Strategie notwendig ist oder ob man eine der Sandtechniken einsetzen muss. Manchmal bekommen die Gegner auch eine taktische Bedeutung, wenn man die Explosionstierchen so vermöbelt daß die vor einem Riss in der Wand hochgehen und damit den Weg freisprengen.

Die Umgebung ist detailraich gestaltet und durch die zwei Zeitebenen der Handlung (Vergangenheit und Gegenwart) sieht man die selben Orte in unterschiedlicher Form: ursprünglicher Zustand oder Ruine. Neben den Innenarealen gibt es auch Außenabschnitte mit einem schönen Ausbilck. Um im Spiel voranzukommen ist es nötig Zeitportale zu aktivieren und die Zeitebene zu wechseln. Denn was in der einen Zeit versperrt oder unerreichbar ist, stellt in der anderen Epoche kein Problem dar.

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Prinz rennt

Am Beginn hat der Prinz kaum Sandfertigkeiten und nur wenige Sandbehälter um den Sand für deren Aktivierung zu sammeln. Mit dem Fortlauf des Spiels ändert sich das. Nach und nach gibt es neue waffen, Sandtechniken und Behälter. Der Prinz kann auch wie, schon im Vorgänger, seine maximale Gesundheit steigern was aber in diesem Teil viel schwieriger ist. Zunächst muss man die geheimen Abschnitte erstmal finden. Dann muss man sich durch ein Areal von Fallen bewegen was einem Limbo des Todes gleichkommt. Die Heilung erfolgt indem der Prinz Wasser trinkt. An speziellen Wasser-Brunnen kann dann auch gespeichert werden. Waffen lagern in entsprechenden Holzsätndern. Geheime Kisten schalten Videos und Artworks frei als eine Art von Bonusmaterial.

Es gibt diesmal unzälige Waffen: Stöcke, Schwerter, Dolche, Messer und Äxte. Jede Waffenart hat bestimmte vor und Nachteile. Der Prinz hat immer eine vom Spiel vorgegebene Primärwaffe kann aber die Waffen der Gegner in die zweite Hand nehmen. Damit muß/kann er andere Combos vollführen als mit nur einer waffe. Er kann die zweite Waffe aber auch einfach in Richtung Gegner werfen.

Einen besonderen Adrenalinstoß bekommt man, wenn der Dahakra den Prinzen durch die Gegend jagt. Die Flucht ist das einzige Mittel und man darf sich nur wenige Fehler erlauben. Denn jede verlorene Zeit bringt den Dahakra näher bis er dann zu nahe ist und es den Prinzen dahin rafft. Die Flucht wird auch noch durch die Hindernisparcoure erschwert bei denen jeder Sprung sitzen und jede Aktion ohne Verzögerung ausgeführt werden sollte. Damit es auch schön spannend wird und man eine leichte Panik bekommt, färbt sich die ganze Umgebung in Sepia um so näher der Dahakra kommt. Desweiteren hört man seine schweren Schritte und sein Geschrei. Manche dieser Jagdsequenzen musste ich mehrmals spielen bis alle Stunts richtig saßen und das Timing perfekt war. Die Sandfertigkeit der Zeitverlangsamung kann hier etwas helfen aber man sollte den ganzen Sand nicht dafür verbraten.

Neben dem Gerenne und dem Kampf gibt es auch eher ruhigere Passagen bein denen Schalterrätsel gelöst werden müssen. Die Akrobatik kommt ebenfalls nicht zu kurz wenn man sich in luftiger Höhe seinen Weg bahnt und auch auf sich bewegenen Objekten klettern oder entlang hangeln muss. Die unzähligen Fallen erschweren ebenfalls das Weiterkommen. Aber es wird nie wirklich unfair. Wenn man das Timing der Fallen beobachtet und ggf. die Zeit verlangsamt, kommt man an jeder Hürde unbeschadet vorbei.

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Pixel and more

Grafisch knüpft das Spiel an den Vorgänger an. Obwohl das Spiel generell düsterer geworden ist gibt es dennoch auch helle Außenareale mit einem schönen Ausblick. Die Palette reicht von nebeligen Höhlen, verfallenen Ruinen über majestetischen Hallen, überwucherten Gärten bis zu den besagten Freiluftgebieten. Am Anfang darf man sich sogar auf einem Schiff austoben. Alles in allem ist die Grafik sehr stimmig. Die Geschichte wird mit der Grafik-Engine und Render-Viedos erzählt. Der Sudelfaktor ist bei diesem Teil wesentlich höher. Da fliegen schon einmal Köpfe und Blut gibts auch zu sehen während der Vorgänger die Gewalt duch das blosse Auflösen der Gegner kaschiert hat. Warum allerdings alle weiblichen Figuren üppig ausgestattet und extrem knapp bekleidet sein müssen, bleibt das Geheimnis der Entwickler.

Soundtechnisch gibt es nicht auszusetzen. Die Synchronsprecher sind gut gelungen und die Umgebungsgeräusche ebenfalls. Die Musik driftet vom orientalischen eher zum Metal ab was aber zu der eher düsteren Atmosphäre passt. Man bekommt das Gefühl daß man mit der Musik und den weiblichen Reizen eine bestimmte Zielgruppe im Visir hatte.

Die Steuerung ist aufgrund der Masse an Combos definitiv auf Gamepads ausgelegt. Auch die Steuerung der Bewegungsrichtungen ist ohne Analogstick teilweise unmöglich wo der Vorgänger noch mit Tastatur und Maus beherrschbar war. Alles in allem wären weniger Combos vielleicht mehr gewesen obwohl manche davon wirklich Spaß machen sofern man die hinkriegt.. An ein oder zwei Stellen hakelt die Steuerung atwas und man bekommt den Prinz nur mit Mühe in eine bestimmte Richtung was zum Glück nicht im Kampf auftritt.

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Das Fazit

Grafik 4/4 Das Spiel knüpft gut an den Vorgänger an. Wie der Prinz so ist auch das Spiel gereift und richtet sich mit der düsteren Atmosphäre, der Heavy-Metal-Musik, den etwas freizügigen Frauenfiguren und dem höheren Gewaltfaktor auch an ein eher erwachseneres Publikum. An Grafik und Sound gibt es nichts zu meckern. Die Steuerung ist nach meiner Meinung etwas mit Combos überfrachtet worden, die wahrscheinlich nur Game-Profis alle hinbekommen. Die Story ist vielleicht nicht unbedingt neu, bietet aber mit der Kausalität in mehren Zeitebenen durchaus Spannung. Alles in allem ein gelungenes Spiel.
Sound 4/4
Atmosphäre 6/6
Story 5/6
Steuerung/Qualität 3/4
Gesamt 5/5

Die Timeline

Prince of Persia: The Sands of Time
Prince of Persia: Warrior Within
Prince of Persia: The Two Thrones
Zuletzt modifiziert: 12.10.2008 Created with Vim