Dark Project: Der Meisterdieb

Das Spiel

Als Sam Fisher aus Splinter Cell noch nicht einmal das Funkeln in den Augen zweier Spieledesigner war, kam Dark Project auf den Markt ;) Dieses Spiel hat mich wie kein anderes in den Bann gezogen. Es war der erste "Shooter", den ich kannte in dem man sich nicht bis an die Zähne bewaffnet durch ein Level ballerte. Aus Mangel an Offfensivkraft war man gezwungen sich im Verborgenen zu bewegen und nach Möglichkeit keine Aufmerksamkeit zu erregen.

Neu an dem Spielkonzept ist, Schatten und Geräusche sehr wichtige Elemente sind. Im Schatten hatte man die Möglichkeit sich völlig unsichtbar zu verstecken. Man konnte auch zusätzlich Schatten erzeugen, wenn man Lichtquellen ausschaltete. Der Schatten macht einen praktisch unbesiegbar. Der zweite Aspekt sind die Geräusche. Man hat darauf zu achten auf welchem Fussboden man sich gerade bewegt. Kachelfussboden macht logischerweise mehr Lärm als z.B. Teppich, Rennen macht mehr Lärm als Schleichen. Aber natürlich machen auch die Gegner Geräusche. Somit lassen diese sich wunderbar orten.

Man sollte auch keine Spuren hinterlassen, da dies nur die Aufmerksamkeit der Gegner erregt. D.h. man sollte keine Körper herumliegen lassen und Blutflecken sollte man entfernen. Am besten ist es sein Opfer mit dem Knüppel in das Reich der Träume zu schicken und ihn dann in einer dunklen Ecke verstecken. Das hinterlässt auch keine Blutflecken auf dem Boden. In einigen Missionen und ab einem bestimmten Schwierigkeitsgrad dürfen keine Gegner getötet werden. Der Knüppel ist somit die beste Wahl, funktioniert allerdings nicht bei allen Gegnern. Der direkten Kampf sollte vermieden werden, da man fast immer den kürzeren zieht.

Das Waffenarsenal ist mittelalterlich: Schwert, Knüppel, Bogen. Es gibt mehrere Pfeilsorten: normal, Wasser (löscht Fackeln), Feuer (explosiv und laut), Seil (bleibt in Holz stecken und entrollt ein Seil zum Hochklettern), Gas (betäubt Gegner) und Lärm (lockt Gegener zu einem bestimmten Ort). Ansonsten gibt es noch viele kleine Helferlein wie z.B. Dietriche, Blitzbomben (blendet Gegner), Minen , usw. Die gezogene Waffe bestimmt auch wie gut man zu sehen ist. Über die Sichtbarkeit gibt ein leuchtender Stein in der Mitte des Bildschirms auskunft.

Vor jeder Mission darf man mit dem erbeutetem Gold aus der vorherigen "einkaufen" gehen. Die Missionen werden mit hübschen Videos erklärt.

Die Story

Die Story spielt in einer mittelalterlichen Welt, die allerdings schon Elektrizität und Dampfmaschinen kennt. Der Waisenjunge Garret schlägt sich durchs Leben. Dann eines Tages sieht er eine verhüllte Gestalt über den Marktplatz gehen. In der Hoffnung der Gestalt ihr Geld abzunehmen, versucht Garret sein Glück. Die Gestalt bemerkt den Versuch jedoch. Sie entpuppt sich als "Hüter", die normalerweise für Menschen schwer zu entdecken sind. Sie bietet Garret an mit seinen Talenten eine Mitglied der "Hüter" zu werden und dem ärmlichen Leben zu entkommen. Nach einigen Zögern nimmt Garret das Angebot an und es beginnt eine sehr lange Ausbildung. Als erwachsener Garret bemerkt man nun, dass sich die Fähigkeiten des Schleichens gewinnbringender nutzen lassen ...

Die Technik

Die Grafik ist aus heutige Sicht nicht gerade eine Stärke des Spiels. Die Modelle sind etwas kanntig. Die Schatten der Lichtquellen werden nicht in Echtzeit berechnet, sondern für jede Lichtquelle wird der Schatten im Level vorberechnet und entsprechen ein- oder ausgeblendet. Aber die Grafik erfüllt ihren Zweck und verbreitet eine düstere Atmosphäre.

Der Sound ist ausgezeichnet und das muss auch so sein. Man braucht ihn nämlich um die Gegner zu orten. Teilweise hockt man in einer dunklen Ecke und würde am Liebsten in seinen Kopfhörer kriechen. Als Musik gibt es dezenten ambientigen Sound.

Das Spiel läuft auch noch auf einem Pentium 233 MMX noch ausreichend flüssig.

Die Steuerung ist ausgezeichnet. Alle Funktionen lassen sich auf den Nummernblock legen. Das Steuerungskonzept benutze ich heute noch bei vielen anderen Spielen.

Das Fazit

Grafik 3/4 Das Spiel ist einfach klasse. Es ist eines der besten Spiele in meiner Sammlung. Die düstere Atmosphäre und die spannende Story trösten über die Schwächen der Grafik hinweg. Das für damalige Verhältnisse ungewöhliche Spielkonzept ist einfach klasse. Man ist davon so in den Bann gezogen, dass man sogar flüsternd mit sich Selbstgespräche führt. Für mich ist Dark Project der wahre Urvater des "Schleich-Shooter"-Genres.
Sound 4/4
Atmosphäre 6/6
Story 6/6
Bedienung 4/4
Gesamt 5/5

Screenshots

Screenshot Screenshot Screenshot Screenshot Screenshot

Die Timeline

Dark Project: Der Meisterdieb (Thief)
Dark Project: Director's Cut (Thief Gold)
Dark Project II (Thief II)
Thief III: Deadly Shadows
Zuletzt modifiziert: 13.06.2008 Created with Vim