Thief III: Deadly Shadows

Das Spiel

Nach der Schießung der Firma Looking Glass mussten die Fans die Hoffnung auf einen dritten Teil der Thief-Serie begraben. Aber dann übernahm Eidos fast das gesamte Entwicklerteam und sicherte sich die Rechte an der Serie. Und im Jahr 2004 war es dann soweit: der lang erwartete dritte Teil erschien.

Das beliebte Grundprinzip wurde erhalten und mit zeitgemäßer Grafik umgesetzt. Wieder liegt das Hauptaugenmerk auf das vesteckte und vorsichtige Vorgehen. Und wieder ist die Dunkelheit der beste Freund des Diebes. Allerdings wurde das grundlegende Spielprinzip um eineige Aspekte erweitert.

Das lineare Missionssystem wurde neu strukturiert. Zwischen des Hauptmissionen bewegt man sich durch eine belebte Stadt, die sich in mehrere Bezirke aufteilt. In der Stadt hat man volle Bewegungsfreihert, muß allerdings auf die Stadtwachen und andere üble Gesellen achten. Die Stadt dient dazu bei den Hehlern seine Diebesware zu verkaufen und seine Ausrüstung bei den Händlern aufzustocken. Allerdings kauft nicht jeder Hehler alle Typen von Ware und die Händler haben nicht das gesamte Sortiment im Angebot. Man ist also gezwungen hin und wieder eine Tour durch die ganze Stadt zu machen. Man kann auch die Gegend erkunden, Passanten berauben und die Ausschau nach Nebenquests halten. Man hat sogar eine eigene Wohnung und kann seinen Vermieter ausräumen ;). Man kann jederzeit wieder der Handlung folgen.

Neu ist auch das man die Sympathie zweier Parteien (Hammeriten und Heiden) erlangen kann. Dafür muß für die jeweilige Gruppe kleinere Aufgaben erfüllen. Ab einem bestimmten Punkt der Sympathie ist man mit den Gruppen verbündet und man wird von diesen unterstützt. Das macht das Spiel vor allem im späteren Verlauf etwas einfacher.

Die Ausrüstung ist grundsätzlich gleich geblieben. Weggefallen sind die Seilpfeile und die werfbaren Kameraaugen. dafür gibt es nun (teure) Kletterhandschuhe mit denen man an groben Mauern klettern kann. Ansonsten gibt es einen Knüppel, einen Dolch und die ganze Palette an Pfeilen. Neu sind die Ölflaschen, die beim zerschellen eine Pfütze hinterläß, den Gegener zum Ausrutschen bringt und ziemlich gut brennt. Das Weihwasser wirft man nun direkt auf die Gegner.

Eine interessante Neuerung ist das Knacken der Schlösser. In einer Art Minispiel muß man für jeden Ring eines Schlosses (drei bis sechs) die richtige Position des Dietrichs ermitteln damit der Ring überwunden werden kann. Somit ist das Knacken etwas interaktiver als in den vorhergehenden Teilen.

Die KI der NPCs und Gegner hat eine interessante Eigendynamik wenn sich z.B. die Hammeriten und Heiden gegenseitig bekämpfen und in einem Bezirk einen ziemlichen Tumlt verursachen. Zivilisten holen auf der Stelle Wachen zu Hilfe und angegriffende Gegner holen Verstärkung. Manchmal werden auch andere NPCs für eine Tat angegriffen, die man selbst begangen hat. Alles in allem recht lebendig.

Das Leveldesign orientiert sich an Deus Ex 2. Ein Level gliedert sich in mehrere Bereiche und man wchselt diese beim Durchschreiten eines venebelten Ganges. Dabei kann man auch Gegner abhängen. Also nicht sehr realistisch. Die Gegner und NPCs werden in der Stadt in den jeweiligen Bereich gespawnt. Manchmal taucht plötzlich in einiger Entfernung eine neue Wache auf nachdem man gerade eine ausgeschaltet hat. Glücklicherweise geschieht dies in den Hauptmissionen nicht und man kann in Ruhe die Wachen Gegner erledigen und das Gebiet "säubern". Ansonsten sind die Level sehr hübsch und bieten manchmal mehrere Möglichkeiten einen Ort zu erreichen. Manche Level sind einfach grandios. Als Paradebesipiel in Sachen Atmosphäre ist das Waisenhaus-Level zu nennen.

Es gibt auch einige kleinere Schwächen. Das Spiel wurde nicht lokalisiert, d.h. man hat den englischen Origalton mit Untertiteln. Die Hauptmissionen werden nicht mehr mit kleinen Videos erklärt sondern mit etwas spröden Textbriefings. Die Zwischensequenzen sind mal mit der gewohnten Qualität der Thief-Serie, mal mit der Game-Engine gerendert.

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Die Story

Garret geht wieder seinem Hauptberuf als Dieb nach. Dann bitten ihn die Hüter bei der Entzifferung der einer alten Prophezeihung zu helfen. Widerwillig stimmt Garret zu. Aber bei den Hütern und in der Stadt gehen einige merkwürdige Dinge vor ...

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Die Technik

Der dritte Thief-Teil nutzt die selbe Grafik-Engine wie Deus Ex 2. Somit gibt es nun dynamischen Schatten, eine optionale Third-Person-Perspektive und sehr schöne Lichteffekte. Endlich kann man auch seine eigenen Füß sehen. Zusätzlich wurde Havok-Physik-Engine eingesetzt, so daß ein Fass korrekt eine Treppe hinunterrollt.

Der Sound ist wie immer ausgezeichnet und trägt zur Atmosphäre bei. Wieder lassen sich die Gegner bereits durch ihre Geräusche ausmachen.

Die Steuerung ist gewohnt gut.

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Das Fazit

Grafik 4/4 Nun gibt es einen Thief-Teil mit guter Grafik. Sound und Atmosphäre sind gewohnt düster und packend. Kleinere Schwackpunkte sind die nicht lokalisierte Spreche und die segmentierten Levels, die etwas die Stimmung trüben. Die Story hat viele interessante Wendungen und hat einige Verbindungen zu den erste beiden Teilen. Somit ist der auch der dritte Teil ein würdiger Nachfolger.
Sound 4/4
Atmosphäre 5/6
Story 6/6
Bedienung 4/4
Gesamt 5/5

Die Timeline

Dark Project: Der Meisterdieb (Thief)
Dark Project: Director's Cut (Thief Gold)
Dark Project II (Thief II)
Thief III: Deadly Shadows
Zuletzt modifiziert: 13.06.2008 Created with Vim